Schnelligkeit im Sport beinhaltet die Fähigkeit, aufgrund kognitiver Prozesse, maximaler Willenskraft, und de Funktionalität des Nerv-Muskel-Systems höchstmögliche Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeiten zu erzielen (Grosser, 1991). Hinsichtlich der vielfältigen Einflussgrößem kann die oben zitierte Definition weiter differenziert werden. So sind insbesondere lern- bzw. koordinatinsbedingte (z. B. intermuskuläre Koordination), sensorischkognitive (Konzentration und selektive Aufmerksamkeit), psychische (Motivation), neuronale (u.a. intramuskuläre Koordination, Vorinnervation) und tendomuskuläte Einflussgrößen (u. a. Muskelquerschnitt, Muskelfasertypenverteilung) in Abhängikeit von den sportarspezifischen Besonderheiten in unterschielichem Ausmaß von Bedeutung.

Hinsichtlich der Erscheinungsformen von Schnelligkeit wird in der Literatur zwischen zyklicher Schnelligkeit bzw. Frequenzschnelligkeit (möglichst hochfrequente, kleichförmige und zwischen linker und rechter Exremität alternierenden Bewegungen) und azyklischer Schelligkeit bzw. Aktionsschnelligkeit unterschieden (schnellstmögliche einmalige Ausführung ballistischer Bewegungen wie Würfe, Schläge oder auch Sprünge).

Schnelligkeit ist in ihrer Reinform nur schwer zu isolieren, da, bezogen auf die Schnelligkeitsanforderungen in den Sportarten, stets einge Verwandschaften zur Kraft (Maximalkraft, Schnellkraft, raktivkraft) und zur Koordination bzw. Technik (intermuskuläre Koorination) bestehen. Das in den 1990er-jahren propagierte Konzept der elementaren Schnelligkeit, nach dem Schnelligkeit unabhängig von Kraft und Querschnitt des Muskels auf gespeicherten Beweungs- oder Zeitprogrammen (zyklische und azyklische Zeitprogramme) basiert (Bauersfeld & Voß, 1992), scheint für die komplexen sportartspezifischen Anforderungen im Tennissport von untergeordneter Bedeutung zu sein.